Informationen und Fotos über Nuoro und die Provinz

Die Provinz, die sardisch auch Nùgoro genannt wird, erstreckt sich im Osten Sardiniens, südlich der Provinz Sassari. Mit rund 37 Einwohnern/km² ist sie eine der am dünnsten besiedelten Gegenden, nicht nur Sardiniens sondern in ganz Europa. Touristen finden hier interessante landschaftliche Reize, z. B. den Golf von Orosei oder das Gennargentu-Massiv. Hauptstadt der Provinz ist die gleichnamige Stadt Nuoro.

So heißt das felsige Herz der Insel, eine mehrfach gegliederte felsige Hochebene südlich von Nuoro. Es ist Hirtenland mit verborgenen Höhlen, kahlen Steilhängen, an denen die Dörfer wie Vogelnester hängen, eine wenig erschlossene Einöde mit dichten Eichen- und Kastanienwäldern. Sardisch wird hier häufig besser verstanden als Italienisch.

Teil der Barbagia ist das Gennargentu-Massiv. Der Gennargentu (Monti del Gennargentu) ist das höchste Gebirge der Insel und wird auch als „Dach Sardiniens“ bezeichnet. Er besteht überwiegend aus Schieferformationen, die die Landschaft wellig erscheinen lassen. Der Name leitet sich von den Silbererzvorkommen der Gegend ab (genna = Pass, argentu = Silber)
Der unregelmäßige Gebirgskamm erstreckt sich durch das Gebiet mehrerer Gemeinden (Fonni, Desulo, Aritzo, Arzan und Villagrande). Seine höchsten Erhebungen (ca. 1.800 m) bilden mit mehreren Gipfeln einen Halbkreis, von denen die Punta La Marmora mit 1834 m die höchste Erhebung ist.

Nuoro (sard. Nùgoro) wird auch die „Stadt auf dem Berg“ genannt und liegt im Zentrum der Insel am Fuß des Berges Monte Ortobene. Zwischen dürren Macchia-Hängen thront sie auf einer Hochebene (600 m ü. M.) und gilt als das Eingangstor zur Barbagia, dem felsigen Herz Sardiniens.

Die Stadt hat keine großen touristischen Highlights aufzuweisen. Lange Zeit war das „Barbagia-Dorf“ bäuerlich geprägt und bekam erst zu Beginn des 19. Jh. Stadtrechte. Zu erwähnen ist das Geburtshaus von Grazia Deladda, der einzigen sardischen Nobelpreisträgerin, das sich im Gassengewirr oberhalb des Corso Garibaldi, der schnurgeraden Fußgängerzone und Einkaufszeile, befindet. Nuoro hat einige Kirchen, u. a. die von 1834 bis 1873 im klassizistischen Stil erbaute Kathedrale Santa Maria della Neve. Hausberg der Stadt ist der Monte Ortobene mit seiner über 7 m hohen Erlöserstatue „Il Redentore“ (Erlöser), deren großer Zeh des rechten Fußes durch ständige Berührungen blankgerieben ist. Als Besonderheit schaut hinter dem Fuß ein Kindergesicht hervor. Alljährlich zum Erlöserfest (Sagra del Redentore) findet eine Prozession mit farbenprächtigem Trachtenumzug von der Stadt hinauf zum Ortobene statt.

In unmittelbarer Nähe befinden sich zwei Nekropolen. Tanca Manna liegt in einem Park am südlichen Stadtrand (Via Mughina). Die Nekropole Maria Frundza findet man an den Granithängen des Monte Ortobene, sie besteht u. a. aus fünf Domus de Janas und vier weiteren Gräbern.

Nördlich von Nuoro sind zwei unterschiedliche Beispiele sehenswerter nuraghischer Brunnenheiligtümer zu besichtigen. Beim urwüchsigen Dörfchen Orune erwartet den Besucher Su Tempiesu, der einzige nuraghische Brunnentempel, bei dem die oberirdische Abdeckung noch erhalten ist. In der Nähe von Bitti, das über die sardischen Grenzen hinaus für seinen fünfstimmigen Chor berühmt ist (Tenores di Bitti), findet man Su Romanzesu, ein beindruckendes Brunnenheiligtum mit nuraghischem Dorf, gelegen inmitten urwüchsiger Natur.

 

Westlich von Nuoro bei Oniferi ist die Nekropole von Brodu zu finden. Sie bestand einst aus vier Domus de Janas, von denen aber nur zwei gut erhalten sind, rote Ausmalung und Stierreliefs zeigen.

Das Bergland rund um Nuoro wird auch Gegend der Hundertjährigen genannt. Urkundlich belegt gibt es hier vergleichsweise viele Menschen, die das Alter von 100 und mehr Jahren erreichen. So lebte z. B. Antonio Todde aus dem kleinen Ort Tiana vom 22. Januar 1889 bis zum 3. Januar 2002

Das Bergstädtchen in der Barbagia liegt am Steilhang des zackigen Supramonte-Massivs, dessen kalkweise Granitwände sich südlich von Nuoro auftürmen. Das alpenähnliche Massiv mit seinen zahllosen Schluchten und Grotten diente in früherer Zeit als Schlupfwinkel der „Gesetzlosen der Barbagia“. Heute ist es Rückzugsgebiet für bedrohte Tierarten, wie z. B. Mufflons, Geier, Adler. Oliena ist Ausgangspunkt für anspruchsvolle Gebirgswandertouren.

Etwa 3 km landeinwärts, umgeben von üppig grüner Vegetation, liegt das hübsche, kleine Städtchen Orosei, durch dessen alten Ortskern ein gekennzeichneter historischer Rundweg („itinerario storico“) führt. So gelangt man durch winklige Gässchen und an verwitterten Kirchlein vorbei bis hin zur schmucken Dorfpiazza der „Piazza del Popolo“, die von der Pfarrkirche „San Giacomo Apostolo“ aus dem 18. Jahrhundert mit ihrer blendend weißen Barockfassade und den hübschen Ziegelkuppeln beherrscht wird.

Jedes Jahr werden diverse Feste gefeiert, so z. B. „Santa Maria ’e Mare“, das jeweils am letzen Sonntag im Mai begangen wird. Bei der Prozession wird die Statue der Madonna del Mare durch die Straßen von Orosei getragen und anschließend in blumengeschmückten Booten zur gleichnamigen Kirche an der Mündung des Flusses Cedrino gebracht.

Die „Dolmen Mottora“ sind megalithische Grabkammeranlagen aus dem 3. Jh. v. Chr. 

Strände bei Orosei:

  • Marina di Orosei: ein 6 km langer Sandstrand, der nur im Bereich eines Hotels stark frequentiert ist.
  • Gegenüber des Hotels starten in der Saison (gegen 10 Uhr) Boote zu den Strandbuchten im Golf von Orosei (Cala Luna, Cala Sinise, Cala Mariolu, Cala Goloritzè) und zur „Grotta del Bue Marino“, benannt nach den Mönchsrobben, die hier früher ihren angestammten Lebensraum hatten.
  • Cala di Osalla: mehrere hundert Meter Sandstrand, besonders für Familien mit kleinen Kindern geeignet, da es hier flacher ins Wasser geht als bei der Marina di Orosei, weiter südlich bietet die Cala Cartoe noch einmal 200 m Sandstrand.
  • Auch nördlich von Orosei bis zum Naturschutzgebiet Parco Naturale di Bidderosa reihen sich Strände aneinander.
  • Oase Bidderosa
    Diese geschützte Naturoase liegt 13 km von Orosei entfernt. Ihr etwa 530 ha großer Naturpark bietet neben mediterraner Macchia, Pinien und dem hier heimischen Wacholder auch Eukalyptusbäume, Korkeichen sowie sogar kleine Palmenarten. In der Nähe liegen 5 verschiedene Strände, an denen die Besucherzahlen jedoch begrenzt sind.

Volksfeste und Veranstaltungen in und um Orosei:

Im Verlaufe des Jahres finden in Orosei, sowie auch in allen anderen Orten auf Sardinien, verschiedene volkstümliche Fest, Konzerte und traditionelle Veranstaltungen statt, die gerade in den Sommermonaten von der lokalen Verwaltung speziell auch für Touristen organisiert werden.

Die Rituale der Osterwoche auf Sardinien
Die Karwoche wird auf Sardinien mit speziellen Ritualen begangen, die seit Jahrhunderten unverändert geblieben sind. So finden in den Straßen von Orosei sowohl am Karfreitag als auch am Ostersonntag Prozessionen in mittelalterlichen Trachten statt, Su Brossolu und S’incontru genannt. Begleitet werden die Festlichkeiten vom örtlichen polyphonen Chor Su Concordu.

Santa Maria ‚e mare
Jeweils am letzten Sonntag im Mai wird in Orosei die Madonna del Mare mit einer Prozession geehrt. Der Zug beginnt an der Kirche San Giacomo, führt durch die Straßen des Ortes bis hin zum Fluss und wird dann per Boot bis zur Mündung des Flusses fortgesetzt. Ziel ist schließlich eine kleine Landkirche, die noch aus der Zeit stammt, als die Gegend unter der Verwaltung von Pisa stand.

Sommerprogramm in Orosei (Juli/August)
Die beliebtesten Sommerfeste, an denen lokale Spezialitäten angeboten werden, sind:

  • Fest des Maialetto arrosto (Spanferkel am Spieß)
  • Fest der Pecora in cappotto (Schaf „im Mantel“)
  • Fest der sardischen Pizza
  • Fest der „Purpuzza“
  • Fest des „pane lentu e perdizan“ sowie des sardischen Gebäcks

Das Fest der Madonna del Rimedio
Ab dem 8. September findet ein weiteres sehr populäres und bekanntes Fest statt. 18 Tage lang dauern die Feierlichkeiten, die der Madonna del Rimedio gewidmet sind. Christliche Rituale mischen sich mit heidnischen überlieferungen und weltlichen Märkten, nachzulesen auch im bekanntesten Roman der Literatur-Nobelpreisträgerin Grazia Deledda „Canne al vento“ (Schilf im Wind).

Ausflüge in Orosei und Umgebung:

Die Ausflüge sind von unterschiedlicher Dauer, entweder ganztägig (ca. 8 Stunden), oder aber auch nur für einen halben Tag (ca. 4 Stunden) oder stundenweise, z. B. am Abend. Einige der beliebtesten Ausflüge sind:

Minikreuzfahrt im Golf von Orosei auf einem Motorschiff
Hierbei handelt es sich um einen Ganztagesausflug. Das Motorschiff legt um 10:00 Uhr vom Strand der Marina di Orosei ab. Ziel der Fahrt sind die schönsten und bekanntesten Küstenstrände, die nur vom Meer aus erreichbar sind: wie „Cala Luna“ mit seinen bekannten Grotten, das völlig naturbelassene „Cala Sisine“ sowie auch „Cala Mariolu“, berühmt für seine wertvollen Steinchen. Ein weiterer Programmpunkt ist der Besuch der „Grotta del Bue Marino“, die zum Rückzugsort der Mönchsrobbe geworden ist. Allerdings muss der Eintritt zur Grotte extra gezahlt werden.

Minikreuzfahrt im Golfo di Orosei auf einem Schlauchboot
Dies ist die etwas abenteuerlichere Variante des obigen Ausflugs. Die Schlauchbootkreuzfahrt mit Fahrer kann sowohl für einen halben als auch für einen ganzen Tag gebucht werden. Die Abfahrt erfolgt vom Strand der Marina di Orosei morgens. Besucht werden ebenfalls die berühmten Strände des Golfes von Orosei – „Cala Luna“, „Cala Sisine“ und „Cala Mariolu“ – sowie die „Grotta del Bue Marino“ (s. Minikreuzfahrt im Golf von Orosei auf einem Motorschiff)

Besichtigung der Grotte Ispinigoli (Dorgali)
Halbtägiger Ausflug zu der berühmten Grotte, die für ihren über 50 m tiefen Schlund bekannt ist, der ihr den Beinahmen „Abgrund der Jungfrauen“ gegeben hat, da man lange Zeit glaubte, in der Antike seien hier Opferrituale mit Jungfrauen abgehalten worden. In der Mitte der Grotte befindet sich eine 38 m hohe Stalaktit-Stalagmit-Säule mit unzähligen Kristallen.

Besichtigung der Altstadt des Ortes Galtellì
Halbtägige Tour in den kleinen Ort, der sich im Werk der berühmten lokalen Schriftstellerin und Nobelpreisträgerin Grazia Deledda (1871 – 1936) aus Nuoro widerspiegelt, die Landschaften, Kultur und Traditionen dieser Region so einfühlsam beschreibt. Das Erscheinungsbild des Ortes ist bis zum heutigen Tag unverändert geblieben. In der Via Garibaldi beherbergt ein historisches Gebäude aus dem 18. Jh. das ethnographische Museum mit Fundstücken aus verschiedenen Jahrhunderten, die Einblicke in das ländliche Leben und die Traditionen dieser Region bieten.

Besichtigung der Costa Smeralda
Dieser Ausflug ist für einen ganzen Tag vorgesehen. Man startet um 08:00 Uhr in Richtung Nordost-Küste der Insel. Die Fahrt entlang der Küste führt durch bekannte Urlaubsorte. Unterwegs bieten mehrere Haltepausen Fotografen immer wieder Möglichkeiten, schöne Panoramaaufnahmen mit der Kamera einzufangen. Im Ort Porto Cervo an der Costa Smeralda besteht die Möglichkeit einer kleinen Eisenbahn-Rundfahrt. Mittagessen gibt es im bekannten Badeort Baja Sardinia. Ein nahegelegener Aussichtspunkt gibt den Blick frei auf die vorgelagerten Inseln des Archipels sowie bis hinüber nach Korsika. Der Weg zurück führt durchs Landesinnere mit seiner Felsenlandschaft und den berühmten vom Wind geformten Tafonis.

Ausflug und Wanderung in Orgosolo und Supramonte
Ganztägiger Ausflug mit Wanderung, Abfahrt ist früh morgens. Nach der Ankunft in Orgosolo erfolgt die Weiterfahrt im Geländewagen. Pause an der Quelle „Funtana Vona“ des Flusses Cedrino. Anschließend erfolgt der Aufstieg auf den 1.316 m hohen Berg „Novu San Giovanni“, von dem aus man bei guter Sicht bis zum Meer schauen kann. Verschiedene Einblick in die Flora und Fauna dieser Gegend (z. B. jahrhundertealte Steineichen- und Eichenwälder und alte Schafställe von „Su Vadu e S’Eni“). Traditionelles Mittagessen mit lokalen Produkten in „Su Pradu“. Anschließend Besichtigung der Ortschaft Orgosolo und ihrer berühmten Wandbemalungen – „Murales“. Im Preis inbegriffen sind sowohl Reisebus und Reiseführer als auch das Mittagessen. Bitte an bequemes Schuhwerk bzw. Wanderschuhe denken!

Besichtigung der Museen und des Marktes in Nuoro
Halbtägiger Ausflug mit Abfahrt um 08:00 Uhr in das Innere Sardiniens. In Nuoro, der Hauptstadt der Provinz gleichen Namens, steht die Zeit zur freien Verfügung. Es bietet sich ein Museumsbesuch an, um die Lebensweise der Region und die sardische Volkstradition kennenzulernen. Lohnend ist auch die Besichtigung der Kathedrale oder ein Bummel durch die Gassen der Altstadt und über den Corso Garibaldi, an dem sich die meisten Geschäfte befinden. Berühmteste Tochter des Städtchens ist die Schriftstellerin und Literaturnobelpreisträgerin Grazia Deledda (1871 – 1936).

Barbagia mit dem Geländewagen
Ganztägiger Ausflug mit Jeep in Richtung Oliena. Der Weg führt über eine Panoramastrecke hinauf auf den höchsten Berg des Supramonte Gebirges (Monte Corrasi auf 1.463 m Höhe). Anschließend geht es zu Fuß weiter, um Flora und Fauna dieser Gegend kennenzulernen. Die Rückfahrt erfolgt wieder im Jeep. Unterwegs in einem dichten Steineichenwald findet eine Pause statt, und es werden lokalen Leckereien und Rotwein angeboten. Weiter führt der Weg über eine Schotterpiste, man passiert den Säulenbasalt der Hochebene von Su Gullei und gelangt schließlich dem Flusslauf des Rio Cedrino folgend zum Lanaittotal. Nächster Programmpunkt ist die Besichtigung des Nuraghendorfes Sos Carros. Hier wurde vor noch nicht sehr langer Zeit eine heilige Quelle entdeckt, die im Mittelmeerraum zu den ältesten ihrer Art zählt. Anschließend ist ein Mittagessen mit lokalen Spezialitäten bei gastfreundlichen Hirten vorgesehen. Am Nachmittag stehen Besichtigungen der Karstgrotten Sa Oche und Su Bentu auf dem Programm. Als letztes Highlight der Tour folgt ein Halt an der Wasserquelle Su Gologone. Empfohlen werden bequemes Schuhwerk und leichte Bekleidung.

Berge und Meer mit dem Geländewagen
Diese Jeeptour ist für einen halben Tag geplant und führt über die Ortschaft Orosei weiter auf einer Schotterpiste durch die Wälder des Berges „Su Anzu“ und über eine Panoramastraße bis hin zum Capo Comino. Eine kurze Pause beim alten Leuchtturm bietet die Gelegenheit, typische lokale Produkten zu probieren. Der Weg führt am Meer entlang, und nach 5 km wird über einen Schotterweg der Strand Berchida erreicht, wo eine Stunde zum Baden eingeplant ist. Denken Sie auch bitte an bequemes Schuhwerk und leichte Bekleidung.

Abendausflug mit Führung in Costa Smeralda, Porto Ottiolu und San Teodoro
Dieser Ausflug ist nur für den Abend geplant, die Abfahrt erfolgt um ca. 20:00 Uhr. Ziel sind die beliebtesten und lebhaftesten Orte der Ostküste. Erleben Sie die exklusiven Orte der Insel, in denen Prominenz und Jetset Urlaub machen! Sie werden Gelegenheit haben, durch die kleinen Häfen zu spazieren, über abendliche Märkte mit typischen Verkaufsständen zu schlendern und einen Drink in den angesagtesten Abendlokalen der Insel einzunehmen.

Das kleine Städtchen ist vor allem interessant wegen des aus dem 12. Jh. stammenden Castello della Fava, dessen Burgruine, bzw. der verwitterte Viereckturm, weithin sichtbar über der Küste und dem, wie in den Fels gearbeiteten Ort emporragt.

10 km landeinwärts von Orosei, am Fuße des über 800 m hohen Monte Tuttavista liegt dieses Städtchen mit seinen steil ansteigenden, verwinkelten Gässchen. Bis ins 18. Jh. war es Bischofssitz.

Anschließend verlegte die Kirche ihr Domizil aus der Malaria verseuchten Flussebene hinauf in die Berge nach Nuoro. Der kleine Ort spiegelt sich im Werk der berühmten lokalen Schriftstellerin und Nobelpreisträgerin Grazia Deledda (1871 – 1936) aus Nuoro wider, die bekannt ist für ihre einfühlsame Beschreibung von Landschaft, Kultur und Traditionen dieser Region. Das Erscheinungsbild des Ortes ist bis zum heutigen Tag unverändert geblieben. In der Via Garibaldi findet man das ethnographische Museum in einem historischen Gebäude aus dem 18. Jh. Hier geben Fundstücke aus verschiedenen Jahrhunderten Einblick in das ländliche Leben und die Traditionen der Gegend.

Das Gigantengrab von Biristeddi bei Gastelli ist eines der wenigen Gräber, das mit exakt behauenen Trachytquadern gebaut wurde, wie man sie üblicherweise bei den Brunnentempeln verwendete.
In der Nähe liegen die Nuraghendörfer Purgatoriu (Fegefeuer) und Serra Orrios (s. Dorgali)

Der Ort besticht weniger durch sein äußeres Erscheinungsbild als vielmehr durch sein Kunsthandwerk (Teppichknüpferei, Keramik, Leder- und Häkelwaren). Ein Geheimtipp ist auch die phantastische Gebirgsstrecke, die von hier nach Arbatax führt, einem ehemaligen Fischerdorf am Capo Bellavista, dessen rote Klippen berühmt sind.

5 km nördlich von Dorgali befindet sich die „Grotta di Ispinigoli“, ein beeindruckendes, riesiges Tropfsteinhöhlenlabyrinth, das Ende des 19. Jh. von einem Hirten entdeckt wurde.
Das Nuraghierdorf „Serra Orrios“ ist das größte der Insel, das einst aus ca. 70 schwarzen, in mehrere Gruppen unterteilten Basalthäusern und zwei Tempeln bestand, von denen noch einige Mauern erhalten sind. Außerhalb findet man hier ein Gigantengrab und zwei von Feigenkakteen überwucherte Nuraghen, Oveni und Noriolo. Eine weitere einsame Nuraghe (Mannu) befindet sich auf dem Weg von Dorgali Richtung Golfo di Orosei.

„Tomba die Giganti S’Ena e Tomes“ inmitten einer einsamen Hügellandschaft gelegen, ist eines der größten Gigantengräber Sandiniens mit einer gut erhaltenen, 3,70 m hohen Stele am Eingang der mit schweren Platten abgedeckten Grabkammer.

Südwestlich von Dorgali erstreckt sich ein Paradies für Wanderfreunde. Der „Parco Nazionale del Golfo di Orosei e del Genargentu“ Durch atemberaubende Landschaft kommt man z. B. zu einem weiteren verborgenen Nuraghierdorf, erbaut in der überhängenden Karstwand des Monte Tiscali.
Die gesamte Strecke zwischen Dorgali und Santa Maria Navarrese mit ihren eindrucksvollen Gebirgsstrecken ist ein Naturwunder und, da praktisch unbesiedelt, ein Refugium für geschützte Tiere und Pflanzen.

Die Rundhütten des bekannten Nuraghierdorfs Tiscali liegen versteckt in der Höhlung einer überhängenden Karstwand des Monte Tiscali. Der Zugang ist nur zu Fuß möglich. Vom Tal des Riu Flumineddu, unterhalb von Dorgali, führt ein Pfad in einer zweistündigen Wanderung zum prähistorischen Dorf.

21 km südlich von Nuoro entfernt, im Zentrum des zerklüfteten Supramonte-Gebirges und am Fuße des Monte Lisorgoni (978 m) liegt das wohl berühmteste und berüchtigste Dorf der Insel. Hier wohnten laut der italienischen Regenbogenpresse die gefährlichsten Banditen der Barbagia, denen das Verbrechen angeblich schon in die Wiege gelegt wurde. Heute weiß man, dass die vermeintlichen Banditen lediglich widerständische sardische Hirten waren, die sich gegen Großgrundbesitzer und inselfremde, italienische Rechtsvorschriften zur Wehr setzten. Der Friedhof weist viele Gräber auf, die mit Aufschriften wie „erschossen von …“ und „ermordet am …“ versehen sind. Traditioneller Hauptwirtschaftszweig ist bis heute die Schäferei geblieben.

Inzwischen sind es hauptsächlich die international bekannten Murales (Wandmalereien), die Touristen in den Ort locken. Fast alle Hauswände, auch in den Nebenstraßen, sind mit farbenfrohen Bildern versehen. Sie zeigen Motive der Ausbeutung und Kolonisierung Sardiniens durch den italienischen Staat und auch andere politische Forderungen und Proteste.
Westlich von Orgosolo bei Marmoiada findet man den noch einzig aufrecht stehenden sardischen Menhir. Sa Perda Pinta ist ein Stein von 2,7 m Höhe, 0,7 m Breite und 0,35 m Breite mit einer sog. Cup-and-Ring Markierung, d. h. fünf deutlich sichtbare Kreisen aus mehreren Ringen. So etwas findet man sonst vor allem auf den Britischen Inseln.

Das Städtchen mit dem sarischen Namenn Thiniscòle) liegt ein paar Kilometer landeinwärts der Strandsiedlung Santa Lucia malerisch am Fuße des schroffen Kalkrückens des Monte Albo. Auf diesem sog. „weißen Berg“ findet man die ältesten menschlichen Spuren, und zwar in den Höhlen Sa Preione e s’Orcu und Duas Vuccas.

Wie ein Adlerhort thront die Nuraghe Sa Punta’e su Nurake auf dem Monte Albo. Vom Fuße des Berges führt ein verborgener Weg zur Höhle Conca di Locoli. Mit entsprechender Ausrüstung (Lampen, Seil) kann man hier eine noch kaum erforschte Höhle mit drei unterirdische Seen und Stalagmiten entdecken, in der u. a. auch Fledermäuse und Frösche ihr Zuhause haben.
In der Nähe befindet sich das Gigantengrab Tomba dei giganti di Su Picante.
Unter den Kirchen Siniscolas ragt die Barockkirche San Giovanni aus dem 18. Jh. hervor, die Johannes dem Täufer geweiht ist.

Auf 1000 m Höhe gelegen ist der Ort das höchstgelegene Bergdorf der Insel und liegt ca. 33 km südlich von Nuoro.
Die an einen Klosterkomplex der Franziskaner angeschlossene Wallfahrtskirche Madonna dei Martiri ist sehr reichhaltig ausgemalt und besitzt ein historisches Madonnenbild, das anlässlich des jedes Jahr im Juni stattfindenden Ortsfestes Sagra della Madonna dei Martiri durch die Straßen getragen wird.

In der Nähe des Ortes findet man das Gigantengrab von Bidistili (auch „Durane“ genannt).
Der archäologische Fundplatz Madau liegt an der Straße von Pratobello zum südlicher gelegenen 1118 m hohen Passo di Caravai. Dort befindet sich, ausgerichtet auf den Bergsattel Arcu Corr’e Boi, Reste eine bronzezeitliche Nekropole, bestehend aus vier benachbarten Gigantengräbern.

Ebenfalls bei Fonni erwartet den Besucher die sieben Hektar große Nuraghensiedlung Gremanu, die aus einem Hüttendorf und Sakralbauten besteht und von einer großen rechteckigen Einfassung begrenzt wird. Unter den religiösen Heiligtümern des außergewöhnlich gestalteten Dorfs (ähnlich wie das benachbarte Su Romanzesu) sind der Megarontempel und ein benachbarter Rundtempel von Bedeutung. Beide Anlagen wurden zwischen 1300 und 900 v. Chr. genutzt und dienten wahrscheinlich einem Wasserkult. Ihr Mauerwerk ist bis zu einer Resthöhe zwischen 0,5 und 1,2 m erhalten.

An der Straße von Fonni nach Lodine liegt die archäologische Ausgrabungsstätte San Michele Urrui (sardisch: Santu Micheli Orrui). Hier, in der Nähe der Landkirche San Michele, bezeugen etwa 10 Menhire und ein Dutzend in den Granit gehauene Domus de Janas die Anwesenheit menschlicher Besiedlug seit der Jungsteinzeit. Die beide schönsten Menhire standen allerdings ursprünglich an einem anderen Ort.

Der Ort liegt 68 km südwestlich von Nuoro und ist Endpunkt einer schmalspurigen Bahnstrecke, die in den Sommermonaten die Orte Isili und Sorgono verbindet.
In der Nähe befindet sich die Nuraghe Lò, ein einzeln stehender Turm auf einem Felsvorsprung mit elliptischem Grundriss.

7 km westlich des Ortes an den Abhängen des Monte Lisai liegt die Protonuraghe Talei. Es handelt sich um ein gut erhaltenes, ovales Denkmal aus großen Granitsteinen, das 1981 ausgegraben wurde.
In der Nähe befindet sich die Wallfahrtskirche Sagra di San Mauro (gotisch-aragonesischer Stil) sowie die 200 Menhire und die Steinreihe von Biru e’ Concas. Die Menhire sind einzeln, paarweise, als Triade, in einer Reihe von 20 Menhiren oder kreisförmig angeordnet. Überall auf dem Gelände finden sich umgestürzte oder zerbrochene Menhire. Diese größte und außergewöhnlichste Mehirgruppe auf Sardinen erstreckt sich über ein fünf Hektar großes Gelände.

Der Ort liegt 55 km westlich von Nuoro. Die Stadt selber ist unspektakulär, in ihrer Umgebung befinden sich aber zahlreiche Nuraghen, so z. B. unmittelbar nördlich der Nuraghenkomplex Santa Barbara, der aus einem 15 m hohen Zentralturm und 4 Ecktürmen besteht, die durch Mauern verbunden sind. Ganz in der Nähe steht auf einem Hügel die halbeingestürzte Nuraghe Ruju und 50 m unterhalb davon die Felskammer-Nekropole Filigosa mit mehreren Domus de Janas. Richtung Bosa passiert man die besonders gut erhaltene Nurahge Succoronis. Östlich von Sindia führt die Straße direkt an der Nuraghe Montecodes vorbei.

Der südlich von Macomer gelegene kleine Ort Borone wartet direkt mit drei Sehenswürdigkeiten auf: einem Dolmen, der Nuraghe Toscono sowie der kleinen Landkirche Santu Bainzu mit der Eingangsstele eines Gigantengrabs.

Südwestlich von Macomer auf der Hochfläche von Pranu ’e Murtas gelangt man zu den „Perdas Marmuradas“ von Tamuli. Hierbei handelt es sich um drei weibliche Menhire, zu erkennen an angedeuteten Busen, und drei weitere, die wegen fehlender Busen als männlich bezeichnet werden. In der Nähe liegen außerdem drei Gigantengräber (Tombe dei Giganti di Tamuli).
Etwa 10 km östlich von Macomer findet man etwas Einzigartig auf Sardinien. Wenige Kilometer von Silanus entfernt stehen in enger Nachbarschaft die zweistöckige Nuraghe Santa Sabina (auch Santa Sarbana) und eine kleine frühromanische Kirche aus dem 11. Jh., die auch den Namen Santa Sabina trägt

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Frau Elisa Santoni
Herr Davide Azzaroni

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