Sassari Informationen und Fotos | die Provinz

Sassari Informationen | Die Provinz Sassari ist die nördlichste der sardischen Provinzen. Sie ist die Provinz mit der größten Dichte von Nuraghen und verfügt auch über eine große Zahl an den sardinientypischen Domus de Janas. Unter Nuraghen versteht man prähistorische Turmbauten, die aus der Bonnanaro Kultur (2200–1600 v. Chr.) sowie der ihr nachfolgenden sardischen Nuraghenkultur (etwa 1600–400 v. Chr.) stammen. Ihre Bauweise ist nicht einheitlich sondern weist sehr starke Unterschiede auf. Ihr Zweck ist nicht eindeutig geklärt. Diskutiert wird, ob sie als Kultstätten, als Grabanlagen und/oder als Wohn- und Befestigungskomplex dienten.
 
Domus de Janas (Häuser der Feen) werden auch als Necropolen bezeichnet. Es handelt sich um eine Gattung von Felsengräbern auf Sardinien, die der Ozieri-Kultur zugerechnet werden. Man zählt auf der Insel weit mehr als 1000 solcher Necropolen, die in verschieden großen Gruppen von jeweils 5 bis 40 Gräbern zusammenliegen. Hauptverbreitungsgebiet ist der Westen der Provinz Sassari.
Die Nordostspitze Sardiniens wird auch Gallura genannt. Ihr vorgelagert sind die Inseln des Maddalena-Archipels, die fast wie eine Brücke nach Korsika wirken. Auf der fast unbesiedelten Insel Caprea befindet sich das ehemalige Landgut Guiseppe Garibaldis, das besichtigt werden kann. Porto Pollo ist ein unter Surfern bekannter Ort, Santa Teresa ist Fährhaften nach Korsika und blickt auf das bizarr geformte Capo Testa. Das Hinterland weist die größten Korkeichenbestände der Insel auf.
Hauptstadt ist die gleichnamige Stadt Sassari.

Die Hauptstadt der Provinz ist mit über 100.000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt Sardiniens nach Cagliari. Sie ist sehr pittoresk gelegen, inmitten einer Vielzahl von Olivenbäumen und thront auf einem Kalksteinplateau, das an einer Seite sanft ansteigt und in südlicher Richtung in wilden Klippen schroff abfällt. Die Geschichte der Stadt geht auf eine mittelalterliche Gründung zurück, bedingt durch den Rückzug der Einwohner des Küstenortes Turris (Porto Torres) ins Landesinnere, um der ständigen Bedrohung durch blutige Piratenüberfälle zu entgehen. Bereits im 13. Jh. wurde die freie Stadtrepublik Sassari mit eigener Verfassung ausgerufen. Es folgten Jahrhunderte, in denen sich Phasen der Unabhängigkeit und wechselnde Fremdherrschaften abwechselten. Die Neustadt sowie auch die repräsentative Piazza d’Italia in der Altstadt stammen aus der zweiten Hälfte des 19. Jh., als Sassari bereits zu Italien gehörte. Davon zeugen rund um den Hauptplatz Prachtfassaden und altehrwürdige Palazzi, einer davon der stattliche Palazzo del Governo, in dem sich die Provinzregierung befindet. Mitten auf der Piazza, von Palmen eingerahmt, befindet sich ein mächtiges Denkmal von König Vittorio Emanuele II.

Sassaris Altstadt wird vom Corso Vittorio Emanuele II durchschnitten, der ganz eindeutig der pulsierende Mittelpunkt ist. Die verkehrsberuhigte Straße ist von schönen, alten Palazzi aus dem 15./16. Jh. gesäumt und führt von der Piazza d’Italia durch Arkadengänge zur Piazza Castello, an der sich vormals ein aragonesisches Kastell aus den 14. Jh. befand, das 1877 abgerissen wurde. Heute kommt dem Platz lediglich durch das Museo Storico della Brigata Sassari eine gewisse touristische Bedeutung zu. Hier wird dem Andenken der sardischen Brigade Rechnung getragen, die im 1. Weltkrieg Ruhm erlangte. Der Corso zieht sich weiter über die Piazza Azuni bis hin zum gewaltig wirkenden Bau der Kirche Sant’Antonio Abate neben dem Bahnhof. Nördlich des Corso befinden sich verschiedene kleine Plätze (Piazza Tola, Largo Pescheria), auf denen wochentags das Marktgeschehen stattfindet, und eine Markhalle, in deren Nähe (unter der Autobahnbrücke Ponte Rosello) sich ein ganz besonderes Kleinod versteckt, ein aus der späten Renaissance stammendes, komplett aus Marmor erbautes Brunnenhaus, die Fontana di Rosello. Das Wasser sprudelt aus acht Maskenköpfen und vier Delphinen und stellte bereits im 13. Jh. die Wasserversorgung Sassaris sicher. Angeblich nutzen bereits die Römer den Brunnen, um mit Hilfe eines Aquäduktes Wasser in die Küstenstadt Porto Torres zu leiten.
Auf der Südseite des Corso erhebt sich auf der Piazza Duomo die Kathedrale San Nicola, beeindruckende Hauptkirche der Stadt mit gotischen und barocken Elementen. Direkt dahinter stößt man auf den imposante Palazzo Ducale (aus dem 18 Jh.), in dem sich heute das Rathaus befindet. Sehenswert auch die Ende des 16. Jh. von Jesuiten gegründete Universität von Sassari, die für ihre geisteswissenschaftliche Fakultät über die Grenzen Sardiniens hinaus berühmt ist. Ihr schöner Innenhof mit Säulengang und Dattel- und Zwergpalmen ist genauso wie der nahegelegene Stadtpark (Giardini Pubblici) eine ruhige Oase inmitten der Stadt.

Eine der ältesten Kirchen der Stadt liegt schräg gegenüber des Bahnhofes in Nachbarschaft zum Franziskanerkloster. Santa Maria in Betlem wurde im 13./14. Jh. als Klosterkirche erbaut. Die schlichte romanische Fassade steht im Gegensatz zum üppig ausgestatteten barocken Inneren des Gotteshauses. Hier ist der Aufbewahrungsort der riesigen, reichgeschmückten Holzkerzen, die beim alljährlichen „Candelieri“-Fest am 14. August von den Handwerker- und Bauernzügen durch die Altstadt getragen werden, von der Piazza d’Italia über die Piazza Castello und den Corso Vittorio Emanuele bis hin zur Kirche Santa Maria in Betlem, um sie dort zu weihen. Diese Prozession, La Faradda genannt, hat einen religiösen Ursprung, um der Madonna dell’Assunta (Maria Himmelfahrt) für das Pestende zu danken, ist aber heutzutage ein säkulares Fest, an die ganze Stadt auf den Beinen ist.
Zu erwähnen sei noch das Museo Giovanni Antonio Sanna in der Via Roma 64, das eine große Sammlung archiologischer Funde der sardischen Vor- und Frühgeschichte ausstellt, wobei vor allem die Nuraghenzeit umfangreich präsentiert wird.
Etwa fünf Kilometer südwestlich der Stadt am Südhang eines Berges, unmittelbar neben der Straße und nahe der Bahnstation von Molafa liegt das Felsgrab von Molafa. Die prähistorische Fundstätte ist ein nach Art der Domus de Janas in den Fels gearbeitetes Grab. Im Inneren befindet sich ein nahezu quadratischer Raum mit Altarbänken an der Seite und gleicht so einem kleinen Tempel (Endphase der Nuraghenkultur).

250 Meter weiter südlich am gegenüberliegenden Berghang (östliche Talseite) befindet sich weiteres in den Fels eingearbeitetes grabähnliches Objekt, ebenfalls nahe der Straße.
Beim Ort Florinas, etwa zehn Kilometer südöstlich von Sassari, liegen die Domus de Janas von Campu Luntanu und Sa Rocca und Su Lampu sowie etwa 40 Nuraghen und weitere etwa 30 Domus de Janas.

Santa Teresa, das unter Vittorio Emanuele I planmäßig angelegte nördlichste Städtchen Sardiniens, bietet mit seinen pastellfarbenen Häuschen mit roten Dächern ein attraktives Fotomotiv und ist Fährhaften nach Korsika. Von hier blickt man auf das bizarr geformte Capo Testa, eine vom Meer umspülte Felsenhalbinsel, die als Geheimtipp der sardischen Nordküste gilt.

Diese beiden Bergstädtchen sind typisch für das sardische Leben und völlig frei von Tourismus. Sie liegen praktisch übereinander an den Berghängen in der Gegend nördlich von Sassari. Sorso hat eine ungewöhnlich große, mit zahlreichen Skulpturen versehene klassizistische Kuppelkirche (San Pantaleo) während Sennori mit einer Wallfahrtskirche aufwarten kann, die über eine Quelle und einen Picknickplatz mit herrlichem Ausblick auf die Küste verfügt.

Das schöne alte Städtchen liegt nur wenige Kilometer östlich von Sassari in malerischer Lage auf einem fast 700 m hohen Hügelkamm und bietet herrliche Panoramaausblicke ins umliegende Hügelland. Die Bausubstanz aus Gallura-Granit in den verwinkelten Gässchen ist ähnlich der in Tempio Pausina, Vom ehemaligen Castello di Malaspina aus dem 13. Jh. sind leider nur zwei Türme erhalten geblieben.

Osilo ist bekannt für Decken- und Teppichweberei sowie die Produktion einer Pecorino–Frischkäse-Spezialität („su casu sottu“). Jedes Jahr Mitte August findet hier traditionell ein bunter Reiter- und Trachtenumzug statt, die sog. „Cavalcata Osilese“.

Der Ort liegt auf der Hochebene des Logudoro. An seinem Ortsrand befindet sich das nuraghische Dorf Sa Mandra ‚e Sa Giua mit einigen ausgegrabenen und restaurierten Rundhütten. Im Süden, unterhalb der Straße nach Ittiri findet man die Nekropolen di S’Adde ‚e Asile. Dort ist auch die Kirche Sant’Antonio. Oberhalb dieser Kirche liegt Mesu ’e Montes („Sattel zwischen den Bergen“), eine Nekropole, bestehend aus 18 Domus de Janas, die der Bonnanaro-Kultur oder der früheen Nuraghenkultur zugerechnet werden.

Im Logudoro, der Ebene, die sich südöstlich von Sassari erstreckt, findet man, nicht weit von der Stadt entfernt, drei pisanische Landkirchen: Santissima Trinità di Saccargia (als einzige noch zu besichtigen), San Michele di Salvenero und Sant’Antonio di Salvenero, die sich allein auf weiter Flur im Tal des Riu Muroni aneinanderreihen.

Auf halber Strecke zwischen Sassari und Porto Torres präsentiert sich etwas im gesamten Mittelmeerraum Einzigartiges: ein prähistorischer Altarberg (3. Jt. v. Chr.) aus großen, mit Moos überwucherten Steinbrocken. Seine Form lässt an eine abgestumpfte Pyramide denken. Das uralte Heiligtum, wahrscheinlich ein Wallfahrtszentrum zu Ehren der großen Erd- bzw. Muttergöttin, wurde erst Angang der 1950er Jahre entdeckt und ausgegraben.

Die Stadt verfügt neben Olbia und Cagliari über einen weiteren wichtigen Hafen der Insel. Darüberhinaus sind die touristischen Sehenswürdigkeiten eher übersichtlich. Ein eindrucksvolles Relikt aus römischer Zeit findet man westlich des Hafens, den Parco Archeologico. Erhalten sind die Überreste der ehemaligen Residenz eines römischen Statthalters (Palazzo Re Barbaro) sowie die Ruinen einer sehr weitläufigen Thermalanlage und eines Aquädukts zur Wasserversorgung der Thermen. Ein „Antiquarium Turritano“ präsentiert weitere Funde der Ausgrabungen. Zwischen Parco Archeologico und Industriezentrum erhebt sich eine siebenbogige Brücke aus der Römerzeit (Ponte Romano) über den schmutzigen Mannu-Fluss, die seit ca. 20 Jahren für den motorisierten Verkehr gesperrt ist.

Erwähnenswert ist auch die Basilica di San Gavino aus dem 11. Jh. Sie ist die größte romanische Kirche Sardiniens und wurde auf einer frühchristlichen Nekropole errichtet. Sie ist den Schutzheiligen der Stadt Gavinus. Januarius und Protus gewidmet, die im 3. Jh. der Christenverfolgung unter Kaiser Diokletian zum Opfer fielen. Dort, wo Galvinus enthauptet wurde, auf einer Landzunge östlich der Stadt, wurde ein weiteres Kirchlein errichtet (San Galvino al Mare).

Bereits bei Anreise punktet das Städtchen mit einer pittoresken Silhoutte. Auf einem hohen Fels, der ins Meer hinausragt, liegen die Granitmauern eines genuesischen Kastells und thronen über pastellbunten Häuserfronten, die wie am Hang übereinandergeschachtelt wirken. Von der Piazza Pianedde an der Durchgangsstraße gelangt man über steile Treppengässchen ins autofreie, historische Zentrum mit seinem malerischen Durcheinander von z. T. sehr steilen Treppengässchen, Torbögen und Wohnhäusern, die oftmals direkt an senkrecht abfallenden Felswänden kleben, vor denen Frauen sitzen und die traditionellen Körbe, Schalen und Behältnisse aus Riedgras und Zwergpalmfasern flechten. Natürlich kann auch das Kastell, die Fortezza dei Doria mit ihren trutzigen Festungsmauern, besichtigt werden. Bereits im 12. Jh. diente es den Genuesen als Seefestung, um den Schiffsverkehr zwischen Italien und Spanien oder Pisa und den Balearen zu observieren. 1438 fiel es den Spaniern in die Hände, die es in „Castel Aragonese“ umbenannten, bis es schließlich im 18. Jh. unter den Piemontesen zum „Castelsardo“ wurde. Der Ausblick vom Kastell ist fantastisch und reicht bei klarem Wetter bis zum Cabo Testa und sogar bis Korsika. Im Inneren finden verschiedene Ausstellungen statt, die eindrücklich den hohen Stellenwert betonen, der dem Flechthandwerk zukam. Etwas abseits der winkligen Gassen der Altstadt steht die Kathedrale Sant’Antonio Abate völlig frei auf einem steilen Felsvorsprung über dem Meer, an ihrer Westseite ragt der freistehende Glockenturm mit seinem farbenfrohen Majolika-Dach gen Himmel.

 

Zwischen Castelsardo und Valledoria ist die Landschaft typisch sardisch: ausgedörrten hügeligen Weiden, Getreidefelder so weit das Auge reicht und Felsplateaus. Unmittelbar an der Straße steht eine der für Sardinien typischen prähistorischen Bauten, die Nuraghe Su Tesoro. Ihr interessanter Kegelstumpf aus Brocken schwarzroten Trachyts ist an der oberen Hälfte bereits mit Gras bewachsen. Es ist möglich, in den Innenraum hineinzukriechen und dann kriechend über einen Rundweg nach oben zu gelangen. Da dort völlige Dunkelheit herrscht, ist eine Taschenlampe unersätzlich. In der Nähe erregt ein anderer Trachytfels die Aufmerksamkeit. Er ist ebenfalls direkt an der Straße gelegen und ist im Laufe der Jahrtausende so verwittert, dass er die Gestalt eines Elefanten eingenommen hat, was ihm den Namen „Roccia dell’Elefante“ einbrachte. In seinem Inneren befinden sich prähistorische Grabkammern, teilweise mit Reliefs geschmückt. Diese sog. „Domus de Janas“ stammen aus der Ozieri-Kultur des 3./2. Jt. v. Chr.

Das ruhige Städtchen im Inland liegt eigentlich fernab der touristischen Routen, verfügt allerdings über ein interessantes Museum, das Museo Archeologico e Paleobotanico. Außerdem findet man an der Via Garibaldi, gegenüber der Pfarrkirche Santa Maria degli Angeli ein prächtiges und guterhaltenes Brunnenheiligtum, das nach seinem Entdecker Predio Canopoli genannt wurde.
Ein weiteres 1980 entdecktes Brunnenheiligtum (ital Pozzo sacro) ist Fonte Niedda, etwa zwei Kilometer südöstlich der Stadt gelegen.Zwei Kilometer nördlich liegt die kleine katalanische Landkirche San Giorgio und die Nuraghe Sas Ladai.

Die Nuraghe Ispiene befindet sich in Erula bei Perfugas. Das Monument wird der Bronzezeit zugeschrieben (1600–1000 v. Chr.) Der Turm hat die Form eines Kegelstumpfes und ist, da von dichter Vegetation überwuchert, nur auf der Nord- und Ostseite erkennbar.

Der auf 550 m Höhe gelegene Ort Aggius besticht bereits auf den ersten Blick durch seine einzigartige Lage unter den Granitzinken der beiden Berge Monte Croce und Monte Sozza. Das Städtchen ist bekannt für seine Teppichwebereien, die im 19. Jh. ihre Blütezeit hatten (Teppichausstellung: Isola am nördlichen Ausgang des Ortes). Sehenswert ist auch das historische Zentrum, reich an sardischer Kultur und Tradition. Geheimtipp ist der Chor von Aggius, der weit über die Grenzen Sardiniens hinaus bekannt ist.
In der Umgebung befinden sich eine Reihe von Kirchen, die in den Jahren 1600 bis 1750 erbaut wurden. Sie sind speziellen Heiligen gewidmet, zu deren Ehren um die Gotteshäuser herum jährlich Wiesenfeste stattfinden, z. B. San Pietro (29. Juni), San Giacomo (24. Juli), San Lussorio (21.August), San Filippo und San Giorgio (Mai), San Gavino (Mai), San Pancrazio (Oktober).

Weitere Sehenswürdigkeiten in der Umgebung:

  • die für diese Gegend so charakteristischen „Nuraghe“, wie z. B. die dreieckige „Izzana“, eine der schönsten von ganz Sardinien, ihre auf verschiedenen Höhen gelegenen Kammern und Nischen sind zwar leider beschädigt, trotzdem aber zugänglich durch erhalten gebliebene Korridore, die – abweichend von den meisten Kuppelnuraghen – nicht spitzbogig sondern flach mit Steinplatten abgedeckt sind. Oder „Lu Nuragheddu“, etwas kleiner aber dennoch nicht weniger wichtig, vor allem ihres strategisch günstigen Standortes wegen.
  • die Kirchen Santa Vittoria, del Rosario, Santa Croce, Itria
  • der kleine See „Santa Degna“
  • Bordigiads, kleines Zentrum, auf 500 m Höhe gelegen, umgeben von unberührter Natur, in der es viele Wege und Pfade zu entdecken gilt. Ein Ohrenschmaus:
    der Chor von Aggius und der Chor Matteo Peru.

Das kleine Städtchen liegt nur wenige Kilometer von Aggius entfernt. Das alte Zentrum, von korsischen Einwanderern gegründet, wirkt verspielter als üblicherweise auf Sardinien. Die reizvollen Granitgassen sind verwinkelt und die altehrwürdigen Bürgerhäuser mit schmiedeeisernen Balkonen verziert. Neben einigen hübschen Plätzen und sehenswerten Kirchen ist es vor allem die Mineralquelle Fonte Rinaggui, bekannt für ihre harntreibende Wirkung, die Tempio Pausania zum Anziehungspunkt macht.

In der Nähe des kleinen Ortes liegt die unterirdische Anlage Mandra Antine, die aus insgesamt 4 Felsengräbern (Domus de Janas) besteht und der Ozieri-Kultur zugeordnet wird (etwa 3000 v. Chr.). Besondere Bedeutung kommt dem sog. „bemalte Grab“ Nr. III zu, das wegen seiner komplexen Darstellungen in seiner Art einzigartig ist. Schon von weitem sichtbar inmitten hügeliger Landschaft thront das Benediktinerkloster San Pietro di Sorres mit seiner reich verzierten Kirchenfassade auf einer Bergkuppe oberhalb des Dorfes Borutta bei Thiesi. Die gesamte Anlage ist sehr gepflegt, da der Klosterbezirk als einziger in Sardinien seit den 1950er Jahren wieder von Mönchen bewohnt und kultiviert wird. Auf die weißen Kalksteinmauern aus dem 10. Jh. haben pisanische Baumeister 200 Jahre später ein weiteres Stockwerk typisch toskanischen Zebramuster aus Basal und Kalkstein gesetzt, was sowohl der Kirche als auch dem Kloster eine architektonische Sonderstellung verleiht und sich auch im prächtigen Innenraum bei Säulen und Bögen fortsetzt.

In der Nähe von Thiesi, links der Straße nach Ittiri, liegt die Protonuraghe Front’e Mola (auch Su Saccu oder Su Sauccu genannt) mit rechteckigem Grundriss. Hoch über dem idyllischen Lago Bidighinzu in der Flur Mesu ’e Roccas, auf einem Wiesenstück zwischen dem Rand der Hochfläche und dem Felsenkamm verbirgt sich die Nuraghe in der Macchie. Unter Protonuraghen versteht man die Vor- oder Frühform der klassischen Turmbauten (Nuraghe a tholos) der bronzezeitlichen Nuraghenkultur auf Sardinien.

Die Hauptstadt des Luogodoro lebt von ihrer fantastischen Lage am Fuße steiler Hänge. Ihre engen gepflasterten Gässchen und die ehrwürdigen Palazzi liegen terrassenförmig an den Berghängen. Über Treppengänge erreicht man die Cattedrale dell’Immacolata, ein klassizistisches Gotteshaus mit beeindruckenem Glockenturm und benachbartem ehemaligen Kloster. Einer der wichtigsten prähistorischen Fundorte Sardiniens befindet sich südlich des Ortes. Leider ist die Grotta di San Michele geschlossen. Diese tiefe Höhle im Kalkstein war Anfang des vorigen Jahrhunderts Fundort schöner Keramikgefäße aus der Zeit zwischen 3400 – 2800 v. Chr., wahrscheinlich einer friedlichen Ackerbaukultur, die zum Namensgeber der Ozieri-Kultur wurde.

Einige Kilometer südlich von Ozieri liegt eine weitere von der kupfersteinzeitlichen Bonnanaro-Kultur angelegte Felskammernekropole. Sos Furrighesos mit 20 Domus de Janas liegt schwer zugänglich und abgelegen an der Grenze zwischen Anela und Bono auf einem Bergrücken.

Ein einfaches, kleines Dorf mit einem bedeutenden Archäologischen und Ethnografischen Museum, in dem die zahlreichen Domus de Janas- und Nuraghen-Funde der Umgebung ausgestellt sind. Die Gegend um Ittireddu gilt diesbezüglich zu den reichsten Fundstätten der Insel. Auch direkt um den Ort herum gruppieren sich Felsengräber (Domus di Monte Pira, Domus di Monte Ruju, Domus di Partulesi) und Nuraghen (Nuraghe Sa Domu e s’Orku, Nuraghe Funtana).

Der kleine Ort kann mit zwei Highlights aufwarten. Zum einen hat er den mit 50 m höchsten Glockenturm der Insel, zum anderen liegt in seiner Nähe auf der Hochebene des Logudoro, Sa Coveccada, ein faszinierendes Relikt der Megalithkultur.
Der rechteckige, weitgehend erhaltene Dolmen ist der größte Sardiniens und besteht aus fünf großformatigen, rosa Trachytplatten. Leider kann er nicht genau datiert werden. Sicher ist, dass er älter als aus der Zeit von 2000 v. Chr. ist. Mit 2,7 m Höhe und 5 Metern Länge präsetiert er sich als gewaltiges Haus aus schweren, verwitterten Felsplatten, das vermutlich als Gemeinschaftsgrab genutzt wurde. In der Nähe findet man noch zwei weitere Felsengräber, die Domus de Janas von Su Castu de Santu Eliseu und Su Stampu ‚e sa Fa.

Südlich von Thiesi liegt diese weite, baumlose Ebene, in der man insgesamt 32 Nuraghen verschiedener Größen findet.
Die bronzezeitliche Nuraghe Santu Antine ist die größte und bedeutendste dieser Gegend und als einzige zu besichtigen. Es handelt sich um eine riesige Anlage, die aufgrund ihrer Dimension im Volksmund auch Sa Domo de su Re („Haus des Königs“), also „Königsnuraghe“ genannt wird. Der Bau der festungsartigen Anlage geht auf die Zeit um das 13. bzw. 12. Jh. v. Chr. zurück. Als Material dienten Basaltblöcke aus den Tafelbergen des Umlands. Der guterhaltene Hauptturm zählt mit 17,55 m zu den höchsten auf Sardinien. Das Innere ist gut beleuchtet.
Im Ort Torralba zeigt das Museo della vale dei Nuraghi Funde und ein anschauliches Modell der Anlage. Etwa 800 m Luftlinie entfernt, bei Giave, liegt die Nuraghe Oes. Ihr mittelgroßer Bau hat ein Obergeschoss, das auf Holzbalken ruht, was für die Nuraghen Sardiniens untypisch ist.

Unweit der Nuraghe Santu Antine, in der Nähe des hübschen 7000-Seelen-Örtchens Bonorva liegt Sant’Andria Priu, einer der eindrucksvollsten sardischen Felsengräberkomplexe (Domus de Janas) mit insgesamt 15 erhaltenen Anlagen, die aus der Ozieri-Kultur (3./2. Jt. v. Chr.) stammen. Die größte der Anlagen ist das „Häuptlingsgrab“ (tomba del capo). Eine Kooperative bietet Führungen auf Italienisch und Englisch an.

Su Lumarzu ist ein nuraghisches Brunnenheiligtum im kleinen Hirtendörfchen Rebeccu. Es liegt auf einem Kalksteinsporn östlich von Bonorva oberhalb der Straße nach Foresta di Burgos. Der Brunnentempel mit gepflastertem Vorplatz (3 × 6 m) ist gut erhalten, leider aber völlig überwuchert, da er inmitten einer wilden Gartenlandschaft liegt. Die Fassade besteht aus Basaltquadern. Dahinter liegt ein kleines Brunnengewölbe, das sich nach oben verjüngt (wie in einer Nuraghe). Durch eine Rinne fließt das Wasser in ein aus Basalt gemeißeltes Sammelbecken (ca. 1,5 m Durchmesser).

Die Stadt an Sardiniens Westküste gilt als die schönste der Insel, zumindestens was ihre pittoreske und verkehrsberuhigte Altstadt betrifft. Allerdings ist die Stadt nicht tyisch sardisch, sondern hat ihren durch 400 Jahre spanische Herrschaft gewonnenen katalanischen Charakter bewahrt, der sich auch in einer Zweisprachigkeit der Beschilderung und dem gastronomischen Angebot widerspiegelt. Den Grundstein einer starken Festung legten zwar die Genuesen im 11. Jh. Jedoch bereits 1354 erfolgte die Eroberung durch Aragon, die Alghero zu ihrer Kolonie erklärten und jegliches Sardische ausmerzten. Erst 1720 mit der Eroberung durch Savoyen endete die spanische Herrschaft, allerdings sprechen die meisten Bewohner noch heute einen katalanischen Dialekt. Die gut erhaltene Altstadt mit ihren gepflasterten Gassen, historischen Prachtfassaden, kleinen Plätzen und Kirchen im gotischen und barocken Stil besitzt sehr viel Charme und Charakter. Die geschäftige Atmosphäre lädt zum Bummeln ein. Eine mächtige, meterdicke Stadtmauer mit Rundtürmen und Basteien läßt die Stadt wie eine Festung wirken und schirmt das historische Zentrum zum Meer hin ab. Schon allein des herrlichen Ausblicks willen empfiehlt sich ein Spaziergang über die Stadtmauer, wo immer mehr Restaurants ihre Pforten eröffnen. Zur Landseite hin ist der Verlauf der ehemaligen Stadtmauer nur noch an den beiden verbliebenen Rundtürmen Torre di S. Giovanni und Torre Porta Terra erkennbar. Letzterer beherbergt ein multimediales Museum (Virtual Museo di Alghero) mit einem großen Modell der Stadt und Computeranimationen.

Die Piazza Sullis im südlichen Teil der Altstadt ist ein beliebter Treffpunkt. Im nahegelegenen Torre dello Sperrone werden wechselnde Ausstellungen gezeigt. Ein weiterer Platz mit schönen Palazzi ist die langgestreckte, schmale Piazza Civica im nördlichen Teil der Altstadt. Im Palazzo d’Albi residierten zeitweise der Gouverneur bzw. der Vizekönig von Sardinien. Die Via Principe Umberto lädt zum Bummeln zwischen herrschaftlichen Palazzi ein, die mit Renaissancefassaden und Fensterverzierungen aus der Zeit der Spanier beeindrucken, so z. B. die Nr. 11, der Palazzo Machin (ehemaliger Wohnsitz des Bischofs Ambrosio Machin im 17. Jh.)
Hauptkirche ist die Kathedrale Santa Maria, die am Platz einer früheren Moschee im 16./17. Jh. entstanden ist. Ihre Erscheinungsbild ist ein Ensemble aus verschiedenen Stilen und Epochen. Älter ist die zentral an der Via Carlo Alberto gelegene Chiesa San Francesco. Sie entstand im 14, Jh. im gotisch-katalanischen Stil und wurde im 16. Jh. durch Elemente der Spätrenaissance erweitert. Erwähnenswert sind darüberhinaus die barocke Jesuitenkirche Chiesa San Michele an der Piazza Ginnasio, Via Carlo Alberto sowie die schlichte, kleine Chiesa della Misericordia am gleichnamigen Platz.

7,5 Kilometer östlich der Stadt im Landesinneren liegt eine kleine Wallfahrtskirche, das Santuario di Valverde.
Ca. 10 Kilometer nördlich von Alghero, an der linken Seite der Straße nach Porto Torres findet man ein weiteres Beispiel einer sardischen Necropole. Anghelu Ruju macht den Eindruck eines riesigen Termitenhügels. Die 38 Grabkammern (Domus de Janas) aus der Ozieri-Zeit (3./2. Jt. v. Chr.) wurden erst 1904 entdeckt. In den 1990er Jahren hat man sie sorgfältig aufgearbeitet und mit mehrsprachigen Informationen (auch in Deutsch) versehen.

Nordwestlich von Alghero, zwischen dem kleinen Ort Fertilia und dem Capo Caccia liegt direkt an der Straße die beeindruckend große Anlage der Nuraghe Palmavera. Hierbei handelt es sich um ein Dorf mit mit Haupt- und Nebenturm und bis zu 50 Hütten, erbaut aus riesigen Blöcken Sandstein und Trachyt. Die beiden Türme sind zwar aneinandergebaut, sind allerdings völlig unterschiedlich in ihrer Architektur, da 400 Jahre Abstand zwischen ihrer Entstehung liegen. Der Hauptturm hat eine Aussichtsplattform.
11 Kilometer nördlich der Stadt, zwischen Alghero und Olmedo, liegt links der Straße nach Ittiri das gut erhaltene Felskammergrab Santu Pedru. Das Grab liegt am Fuße eines Trachythügels und ist sehr aufwändig, nach dem Vorbild herrschaftlicher Häuser der Ozieri-Zeit gestaltet, was die Vermutung nahelegt, dass hier eine wohlhabende Person, evtl. ein Adeliger seine Ruhestätte gefunden hat (Grab als Wohnung des Verstorbenen).

Monte Baranta liegt am Rande eines Hochplateaus südöstlich von Olmedo. Die Anlage, die wie eine Abschnittsbefestigung angelegt ist, wurde erst in den 1960er Jahren entdeckt und 1979 ausgegraben. Es handelt sich um eine pränuraghische Siedlung, einen Kultkomplex im Zusammehang mit der Monte-Claro-Kultur (2700–2200 v. Chr.).

Die Kleinstadt liegt auf über 570 m an den Hängen des Santa Maria Massivs und ist trotzdem nur etwa 16 km vom Strand entfernt. Das pittoreske Städtchen mit seinen unverputzten Häuserfassaden aus Trachyt und schönen Palazzi wurde Mitte des 14. Jh. nach der spanischen Eroberung Algheros von den von dort Vertriebenen gegründet. Sehenswert sind die beachtenswerten Holzaltäre der Kirchen San Leonardo, Santa Croce und Rosario sowie der durch Liedgut bekannte „Su Paradiso“-Brunnen (an der Straße nach Alghero) und die „Sa Rocca Pinta“ Felsformation. Ein ethnographisches Museum im „Palatu ´e sas Iscolas“ informiert über Brotbacken, Käseherstellung und Weben.
In südlicher Richtung gelangt man über die Straße nach Montresta zu dem Ausgrabungsgelände „Parco Archeologico Nuraghe Appiu“, das sich auf einer Hochebene am Fuße des Monte Cuccu, 500 m über der Küste befindet. Der seit 2001 ausgegrabene Komplex besteht aus ca. 200 steinernen Hütten, von denen 15 bisher vollständig ausgegraben wurden. Außerdem befinden sich hier zwei kleinere Dolmen, die Rest des Gigantengrabes Punta e su Crabile, ein Steinkreis, ein Megarontempel und eine äußerlich sehr stark zerstörte Nuraghe aus der Zeit von 800/900 v. Chr., deren drei Innenräume intakt sind. Im Park befindet sich ein Besucherzentrum.

 

Nahe der Straße nach Puttigari liegt das Gigantengrab von Laccaneddu. Seine 7,1 m lange und 2,8 m breite Kammer aus Trachyt ist erhalten, während die Fassade bis auf einen Rest von knapp 7m verschwunden ist. Der in der Nähe gelegene Stausee Lago di Temo ist von charakteristischen Tafelbergen umgeben. In seiner Nähe findet man die eingezäunte Nekropole Puttu Codinu mit insgesamt neun Domus de Janas (Häuser der Feen). Die mehrzelligen Grabkammern sind in T-Form angelegt und stammen aus der Ozieri-Kultur zwischen 3500 und 2700 v. Chr.

1963 wurden die Silberminen von Argentiera, die man bereits in der Antike kannte, endgültig stillgelegt. Geblieben ist eine verlassene Bergwerkssiedlung, die wie ein Freilichtmuseum anmutet. Alles ist noch da, die Häuser mit leeren Fensteröffnungen, kaputten Dächern und beschädigten Holzdielen und auch die z. T. schon sehr verrotteten Förderanlagen. In die Geisterstadt kehrt allerdings ganz langsam neues Leben in Form von Ferienwohnungen und Bars ein.

Die Hafenstadt ist reizvoll im Golf von Olbia gelegen, hat allerdings keine touristischen Höhepunkte zu verzeichnen. Die lange Geschichte der Stadt und des Hafens reicht bis in punisch-karthagische Zeit. Die Reste der punischen Stadtbefestigung (4. Jh. v. Chr.) sind im Zentrum in einer Seitengasse der Via Torino noch gegenwärtig in Form von mächtigen Granitquaderblöcken, die allerdings mittlerweile von Wohnblocks eingekeilt sind. Mittelpunkt des historischen Zentrums sind die Piazza Margherita und die Flaniermeile Corso Umberto I, von der links und rechts die engen Altstadtgässchen abgehen.

Die romanisch-pisanische Kirche San Simplicio aus dem 11./12. Jh. ist eine der ältesten und bedeutendsten Kirchen Sardiniens. Der historischer Bau, der durch schlichte Harmonie besticht, ist aus groben Granitquadern zusammengesetzt.
Südlich von Olbia liegt die Villa Romana di S’Imbalconadu. Es handelt sich um die Grundmauern eines kleinen Landgutes, das vermutlich von den Puniern betrieben und etwa 80 v. Chr. bei einem Überfall zerstört wurde.

Ebenfalls im Süden der Stadt befinden sich die beeindruckenden Ruinen des Castello Pedreso, einer Grenzfestung des Judikats Gallura aus dem 11.-13. Jh.
Nur ein paar hundert Meter hinter dem Castello sind die Überreste eines sog. Grabes aus der Bronzezzeit verborgen. In der Tomba dei Giganti di Su Monte ‚e S’Abe fand wahrscheinlich eine gesamte Familie ihre letzte Ruhestätte.
Ca. 5 km nördlich des Stadtzentrums trifft man auf die nuraghische Gipfelfestung Cabu Abbas, die sich auf einer 200 m hohen Anhöhe befindet und nur zu Fuß zu erreichen ist. Der Name kommt vom lateinischen „Caput Aquarum“ (Ursprung einer Quelle). Reste dieses Aquädukts (Acquedotto Romano di „Sa Rughitulla“) findet man in einem parkähnlichen Gelände zwischen Cabu Abbas und Olvia neben der Bahnlinie nach Golfo Aranci, wo sich auf 50 m Länge Überreste von Rundbögen der ehemaligen Wasserleitung erstrecken.
Der gut erhaltene Brunnentempel Sa Testa liegt 3 km östlich von Olbia.

Nur wenige Kilometer nördlich von Olbia liegt die Costa Smeralda, die legendäre „Smaragdküste“. Der vielgestaltige Küstenabschnitt erstreckt sich von Olbia im Süden bis nach Palau im Norden. Touristisches Zentrum ist Porto Cervo, hier trifft sich alles, was Rang und Namen im internationalen Jet-Set hat. Es ist ein Ferienparadies mit vorgelagerten Inselchen, weit verzweigten Buchten, schroffen, steilabstürzenden Felsen und Klippen, bizarr ausgehöhltem Granitgestein, alles in Rostrot- bis Aschgrautönen. Ergänzt wird das einzigartige Farbenspiel durch das Grün der Macchia, einem Meer, das türkisblau strahlt und weißen Sandstränden. Noch bis Ende der 1950er Jahre war hier eine unberührte Buchten- und Insellandschaft, bis der Milliardär Aga Khan hier „sein Paradies“ entdeckte und die Entwicklung der Smaragdküste zum Edeltourismus ihren Anfang nahm.

Der Ort lebt vom Granitabbau und von kunstvoll geschnitzten Holztruhen aus Kastanien- und Eigenholz. Einige interessante Sehenswürdigkeiten befinden sich im Umkreis.
Südöstlich des Ortes, an der Straße nach Bitti, liegt die Nuraghe Loelle. Man kann in den ersten Stock des malerisch überwachsenen Nuraghenstumpfs steigen und den Blick weit schweifen lassen. Das ummauerte Gelände zeigt Reste eines nuraghischen Dorfes und zweier Gigantentempel.

Nördlich von Buddusò in Richtung Olbia in der Einöde der Montacuto befindet sich ein weiteres nuraghisches Heiligtum. Die Nuraghe Sos Nurattolos besteht aus einem Brunnenheiligtum, einem kleinen sardischen Megarontempel und drei steinernen Rundhüttenresten, die aus der Zeit zwischen 1600 und 900 v. Chr. stammen. Vom Hirtendorf Alà dei Sardi, 600 m hoch auf der Altopiano-Hochebene gelegen, führt eine Staubstraße nach Sos Nurattolos. Durch ein Waldgebiet gelangt man zu einem Höhenzug. Das Heiligtum befindet am Fuße der 1077 m hohen Bergspitze Punta Senalonga.

Da in ihrer Umgebung zahlreiche archäologische Funde aus unterschiedlichen Epochen gemacht wurden, gilt die Stadt als archäologisches Zentrum für den Osten Sardiniens und beherbergt das „Centro di Documentazione territoriale della Scienza della Terra e dell’Uomo“ (Via Mozart). Selber bietet Arzachena keine weiteren touristischen Highlights, abgesehen von einem eindrucksvollen, zu bizarrer Form verwitterden Granitblock in der Nähe der Piazza Garibaldi, dem seine Pilzform den Namen „Funghi di Arzachena“ (Pilz von Arzachena) eingebracht hat. Bekannt ist das prähistorische Gebilde, das der Ozieri-Kultur zugeschrieben wird auch unter dem Namen „Monti in Cappidatu“, was soviel bedeutet wie „Berg mit Hut“.
Südöstlich der Stadt befindet sich die Nuraghe Albucciu, die in Form und Anlage (massiver Baukörper mit 2 Türmen) an die große Nuraghe Santu Antine im Valle dei Nuraghi erinnert, wobei hier nur das Erdgeschoss erhalten ist.

In der Nähe befindet sich Tempietto Malchittu, eine Kult- und Opferstätte aus aufgeschichteten Blöcken und elliptischem Grundriss aus Vor- und Hauptkammer aus dem späten 2. Jt. v. Chr.
Etwas außerhalb von Arzachena in Richtung Luogosanto liegt links der Straße Tomba di Coddu Vecciu, eines der sehr gut erhaltenen Gigantengräber der Insel. Es wurde im 2. Jt. v. Chr. als letzte Ruhestätte eines gesamtes Stammes errichtet und begrüßt den Besucher mit einer beeindruckend hohen (4m), hübsch geformten Stele am Eingang. Auf einer Anhöhe in der Nähe befindet sich La Prisciona, ein Nuraghenkomplex mit einer Siedlung, Hauptturm und drei kleinen Türmen. Die markante Anlage ist eingezäunt und kann nicht besichtigt werden.
Ein weiteres Gigantengrab, Li Lolghi, befindet sich rechts der Straße nach Luogosanto. Leider ist es weniger gut erhalten. So ist z. B. seine Eingangsstele, die ursprünglich wohl noch höher als 4 m war, gebrochen und nachzemetiert.

Die sich etwas weiter südlich befindenden Gräberfelder Li Muri, in denen die Toten in sog. Steinkistengräbern bestattet wurden, sind das einzige Zeugnis einer Hirtenzivilisation aus der Gegend um Arzachena.

Ca. vier Kilometer vom Städtchen Santa Teresa Gallura entfernt befindet sich diese malerische und einzigartige Küstenlandschaft. Das Tal des Mondes wird durch imposante Felsformationen charakterisiert und liegt im Westen von Capo Testa, unweit des nördlichsten Punktes der Insel.  Im Laufe der Jahrtausende haben die Elemente hier grandiose Felsformationen in bizarren Formen entstehen lassen, die z. T. Menschen und Tieren ähneln. Bei Tag kontrastiert der Goldton des Granitgesteins malerisch mit dem Türkisblau des Meeres und dem Grün der Macchiapflanzen. Seinen Namen verdankt das außergewöhnliche Tal jedoch dem mytischen Reiz, den es bei Nacht entfaltet, wenn die Gesteinsformationen im fahlen Schein des Mondlichts zum Leben zu erwachen scheinen.

Das Tal kann nur zu Fuß erreicht werden und ist ein Geheimtipp für Wanderungen. Die Wege erfordern festes Schuhwerk. Um eine einsame Badestelle zu erreichen, sind z. T. Kletterpartien erforderlich.

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